03.04.2022 – Endlich, nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause, fanden wieder Bayerische Meisterschaften statt. Die VG 81 fuhr mit großer Mannschaft und – wie immer – hoffnungsfroh nach Lauf bei Nürnberg zum „Wollner“-Saal: 1 Dame, 4 Senioren, 9 Herren und 3 Jugendliche – 12 davon von der Geselligen Runde Bad Tölz. Die Logistik vorher: Alle Meldungen, Zimmerbestellung, Fahrgemeinschaften, Spesenberechnung u.ä. lief planmäßig und so trudelten am Freitagnachmittag nach und nach die Oberlandler im Gasthof zur Linde, zugleich Spielort, ein und natürlich wurden dann noch ein paar Übungsrunden gespielt. Der Gasthof, die Unterbringung und das Spiellokal waren etwas rustikal – jeder hat es selbst erlebt – aber es ist nun mal äußerst schwierig, für eine Veranstaltung mit gut 200 Teilnehmern, zentral in Bayern, etwas Passendes zu finden. Und, so werden wir uns also geduldig, auch künftig, diesen Gegebenheiten stellen und konzentrieren uns auf unser Hobby, das Skatspielen.

Dies begann am Samstagmorgen. Im großen Saal die Herren und die Jugendlichen, in den weiteren Räumen die Damen und Senioren. Beginnen wir mit den Jugendlichen, laut Ausschreibung Junioren. Das waren unsere Tölzer aber bei weitem nicht, denn mit ihren 12, 14 und 17 Jahren könnten sie bekanntermaßen noch Schüler und Jugend spielen. Mit Freude und gutem Können haben sie drei Serien gespielt, an deren Ende als verdienter Sieger und Bayerischer Jugendmeister Kilian Beck hervorging. Als erfahrenster der drei Gymnasiasten – er war bereits vor 3 Jahren dabei und wurde damals Vizemeister – hat er den Titel zurecht und sehr überzeugend erspielt. Zweiter wurde Jakub Osvald und Dritte Anastasia Beck. Diese Beiden, das darf man attestieren, haben ebenfalls sehr gut gespielt, an Erfahrung war ihnen eben Kilian etwas voraus. Ihre Stunde wird noch kommen – alle drei übrigens aus der Skat-AG von Albert Vosseler, dessen Stunde bei dieser BEM noch kommen sollte. Eingeräumt werden soll an dieser Stelle, dass es eigentlich nur darum ging, wer von unseren drei die Nase vorne haben würde – es waren leider nicht mehr Jugendliche angetreten, die Pandemie hat hier, in der Jugendarbeit, viel kaputt gemacht. Dennoch, Kilian darf zu Recht und mit Stolz den Titel Bayerischer Jugendmeister tragen.

Die Erfolge der Damen und der Senioren sind schnell erzählt: „Dabei sein ist alles“ war deren Motto und dies traf wahrlich zu. Der 22. Platz für Margit Gramsall bei den Damen und die Plätze 23, 24, 29, 33 bei den Senioren für Rainer Buchner, Günther Aehlig, Bernd Kawka und Dietmar Schweer sprangen heraus, sind aber sicherlich unter deren Leistungsvermögen.

Die Jugend und Senioren hatten am Samstag ihr Pensum mit drei, bzw. fünf Serien erbracht und reisten nach Hause, wohingegen für die Damen und Herren am Sonntag die entscheidenden drei Schlussrunden anstanden.  Das Ziel, einen der begehrten 28 Qualifikationsplätze (unter 120 Teilnehmern) für die Deutsche Meisterschaft zu erspielen, war für die meisten der VG 81-Spieler kaum mehr erreichbar. Nicht so für Albert Vosseler (Gesellige Runde Bad Tölz) und Martin Baldauf (Contra Re Tegernseer Tal e.V.), die, auf den Plätzen 9 und 12 liegend, sich durchaus Chancen auf die Quali-Plätze ausrechnen durften. Aber, es sollte noch besser kommen.

Die erste Serie am Sonntagmorgen, Serie 6 der Gesamtrunde absolvierten die beiden VG 81-Spieler bravourös: Vosseler erzielte 1747 Punkte, Serienbestwert und schob sich auf Platz 1 der Gesamtwertung vor, Baldauf spielte den drittbesten Serienwert mit 1689 Punkten und lag damit auf Platz 3. Das Unglaubliche wurde wahr: Zwei Oberlandler an Tisch 1 der Bayerischen Meisterschaft …und noch 2 Serien waren zu spielen. Die 7. Serie verlief für die beiden etwas verhalten, 832 Punkte für Vosseler, 981 für Baldauf, die Entscheidung war vertagt. Dennoch blieben beide an Tisch 1 und hatten somit die direkten Konkurrenten vor sich. Vosseler erzielte 1151 Punkte und gewann den Tisch 1, auch Baldauf konnte mit soliden 968 Punkten – man spielte immerhin gegen die Besten Bayerns – zufrieden sein. Auch von Tisch 2 kam keiner groß auf und Vosseler schien der Titel sicher. Aber….so ist Skat, vom Tisch 3 kam der Überflieger Matthias Schreiner vom 1. SC Coburg, der 1945 Punkte erspielte und sich mit insgesamt 92 Punkten Vorsprung den Titel schnappte. Albert Vosseler blieb der Titel des Bayerischen Vizemeisters – der rangmäßig sicherlich größte Erfolg in seiner Laufbahn. 2014 hatte er bereits den Titel des Bayerischen Seniorenmeisters erspielt, den er selbst, wegen der etwas geringeren Konkurrenz, dahinter einreiht.

Martin Baldauf kam auf den ausgezeichneten 6. Platz und war ebenfalls hochzufrieden. Im zwar abgeschlagenen Feld trumpften In der Schlussrunde Johlke mit 1613 und Kleffner mit 1479 noch groß auf und kamen auf den Gesamtrang 34 (Kleffner) und 61 (Johlke), zu wenig um die Quali zur „Deutschen“ zu schaffen.

Diese ist am 18./19. Juni in Würzburg: Vosseler, Baldauf und womöglich Beck bei den Jugendlichen werden dort die VG 81-Oberland vertreten. Wir wünschen viel Glück.

Die Einzelergebnisse sind – wie immer – bei SkatGuru zu finden.